Bahnprojekt Mannheim – Karlsruhe

Roland Hecker, Anette Heger, Michael Herling, Jens Brandenburg, Michael Theurer, Andreas Ziegler

Auf Einladung der FDP St. Leon-Rot besuchte Michael Theurer und unser Bundestagsabgeordneter Dr. Jens Brandenburg (Parlamentarischer Staatssekretär für Bildung und Sport) die Gemeinde St. Leon-Rot um gemeinsam über das Bahnprojekt Mannheim-Karlsruhe und deren eventuellen Auswirkungen auf die Gemeinde St. Leon-Rot zu diskutieren.

In seiner Ansprache bedankte sich unser Fraktionsvorsitzender Michael Herling sehr herzlich bei Herrn Theurer und Herrn Brandenburg für den gemeinsamen vor Ort Termin.

Den Mitgliedern der FDP war es besonders wichtig die einzelnen Fraktionen zu dem Termin einzuladen, und freuten sich sehr das alle der Einladung gefolgt sind.

Seitens der Verwaltung war Herr Rachow zuständig für Klimaschutz, Energie und Mobilität der Einladung gefolgt.

In seiner Einführung ging Herling auf eine der Vergangenen Sitzungen des Gemeinderats ein, als das Thema Bahnprojekt Mannheim – Karlsruhe mit seinen eventuellen Trassen, auch durch den St. Leoner See, dem Rat präsentiert wurde.

„Schockierende Planungen für alle Fraktionen“

Mittlerweile seien die beiden Strecken um unsere Gemeinde zwar nicht mehr Planungsgegenstand jedoch sei die Trassenführung durch unsere Gemeinde für unsere Bürgerinnen und Bürger höchst bedenklich.

Einerseits könne man verstehe führte Herling weiter aus, dass die Planer versuchen sich an bereits bestehende Korridore der Bundesautobahnen anzudocken, andererseits muss aber zwingend berücksichtigt werden, welche Auswirkungen es für die Bevölkerung hat.

Wir in St. Leon- Rot sind durch die beiden Autobahnen A5 und A6 über die täglich jeweils ca. 100.000 Fahrzeuge fahren schon sehr stark belastet, und eine weitere Belastung ist nicht erträglich.

Herling sprach die einzelnen Stellungnahme des Gemeinderats an.

Von „völlig absurden“ Planungen nur Lärm und Mehrbelastung. Verwunderung das Planungen der Autobahnsanierung und Neubauten von Bahntrassen völlig unabhängig voneinander verlaufen. Verpassten Chancen, bei Autobahn und Bahntrasse hätte man über eine gemeinsame Tunnellösung nachdenken können.

Auch die Frage nach Mindestabständen der Bahntrasse zur Wohnbebauung sei nicht geregelt und gebe es keine Vorgaben.

Das Schutzgut Mensch findet zu wenig, bis keine Berücksichtigung.

Weitere Großprojekte wie Windpark südlich von St. Leon im Wasserschutzgebiet, Hochspannungsleitungen und Umspannwerk beeinträchtigen die Lebensqualität in der Gemeinde massiv.

Das heutige Treffen dient dazu so Herling, ihnen vor Ort aufzuzeigen mit welchen großen Belastungen wir bereits zu leben haben, und weiter nicht hinnehmbar sind.

Herr Theurer bedankte sich für die Einladung zu diesem frühen Zeitpunkt.

Ich verstehe ihre Bedenken versicherte Theurer.

Er erläuterte die Wichtigkeit des Bahnprojekts, unsere moderne Industriegesellschaft brauche eine gute Infrastruktur für die internationale Wettbewerbsfähigkeit.

Ziel der Bundesregierung sei es, bei den Straßen vorerst auf den Erhalt zu setzen, bei Schienen aber verstärkt den Ausbau anzugehen. Herr Brandenburg wies darauf hin, dass ein Güterzug ca. 40 LKW auf der Autobahn ersetze und somit auch für eine mögliche Entlastung auf der Autobahn sorge.

Theurer und Brandenburg gaben der Kritik recht, dass sich die Bahn auch schon weitaus früher um die Planungen hätte kümmern können. Gemeinsame Lösungen mit der Autobahnsanierung hätten für eine verträglichere Planung sorgen können.

Herling erklärte warum er den Standort am Harres- Parkplatz für das Treffen gewählt habe. Hier stehen wir ca. 30 Meter entfernt zur Autobahn, dies entspricht der von der Bahn geplanten Freihaltetrasse für die Gleise. Am Ortsplan erläuterte er die geplante Streckenführung und deren Auswirkungen. Bei einer von der Bahn geplanten Freihaltetrasse von 30 Metern müsste die Umgehungsstraße abgebaut und in das Brutgebiet der Haubenlerche verlegt werden. Der fünfarmige Kreisel müsste eventuell auch umgebaut oder gänzlich verlegt werden. Der Harres- Parkplatz würde deutlich an Kapazität verlieren. Von Bauzeiten, Lärmbelastung, Umleitungen durch die beiden Ortsteile wolle man noch nicht sprechen.

Bevor die anwesenden Mitglieder des Gemeinderats sowie die Bürgerschaft ihre Fragen oder Anregungen stellen konnten gab Andreas Ziegler ( FDP St. Leon-Rot) die im Vorgang per Mail eingegangenen Fragen wieder.

Es wurde als katastrophal beschrieben wenn die Bahn oberirdisch eine noch Höhere Lärmbelastung erzeuge als die Autobahnen schon heute verursachen.

Auf die Frage wie viele Züge am Tag zu erwarten seien, sprach Theurer von 300 Zügen.

300 Züge das sind alle 5 Minuten ein Zug, Tag und Nacht! gab Roland Hecker zu bedenken.

Alle Anwesenden Mitglieder des Gemeinderats betonten einhellig, das der Faktor Mensch an vorderster Stelle stehen müsse.

Abschließend bedankte sich Michael Herling bei allen anwesenden Gästen, Herrn Theurer und Herrn Brandenburg für den guten Austausch.

Er versicherte beiden, auch zukünftig mit ihnen in Kontakt zu treten, wenn sich eine Streckenführung durch St. Leon-Rot abzeichnete.